|
|
|
|
Der Jugendstil - eine neue Idee | | | Doch gleich ob Architekt, Maler oder Bildhauer – der Leitidee des Jugendstils folgend, sollten die Künstler dazu bereit sein, aus den Elfenbeintürmen des l’Art pour l’Art herauszutreten. In gemeinsamer Arbeit mit den Handwerkern Gehäuse und Inventar für eine neue Lebensqualität zu schaffen, so lautete der fürstliche Auftrag. Von der Architektur über die Möbel und die feinen Gebrauchsgüter wie Geschirr, Gläser, Bestecke bis hin zum einfachsten Nutzobjekt wie Geschirrtücher bemühten sich die Künstler, den Traum eines neuen Lebens in Schönheit zu erfüllen. Dabei beharrte man nicht auf kostspieliger handwerklicher Ausführung. Das industriell hergestellte Serienfabrikat wurde nicht in Frage gestellt, solange der Entwurf künstlerisch vertretbar und die verwendeten Werkstoffe adäquat waren. So lieferten die Mitglieder der Künstlerkolonie bis 1914 eine Vielzahl von Entwürfen für die regionale und überregionale Kunstindustrie: für Gebrauchsgegenstände aus Silber, Zinn, Steingut oder Glas, die teilweise hohe Auflagen erreichten. Die kostengünstigere maschinelle Produktion galt dabei ausdrücklich als Mittel, die Kunst zum Allgemeingut zu machen. Wenngleich jeder Entwerfer Wert auf seine persönliche Handschrift gelegt hatte, so lassen sich doch strenge, geometrische Formen und eine abstrakt-lineare Ornamentik als typische Merkmale des „Darmstädter Jugendstils“ benennen. | |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|